Gipfel der Fröhlichkeit

Auf dem Gipfel der Fröhlichkeit


Jan Wellem und seine Anna Maria Louisa beim Maskenball
Jan Wellem und seine Anna Maria Louisa beim Maskenball

Den Gipfel der Fröhlichkeit Lind Ausgelassenheit erklomm der Karneval in Düsseldorf unter Kurfürst Johann Wilhelm, dem nach wie vor liebevoll „Jan Wellem genannten kulturbeflissensten und ausgabesüchtigsten Potentaten, der „einsam im Grünspan der Jahrhunderte...aut dickem Roß von seinem Marktplatz in die Ewigkeit reitet", wie der Dichter Wilhelm Schäfer vor Jahrzehnten das vom hohen Herrscher selbst errichtete Denkmal vor dem Rathaus trefflich beschrieb.

Hoffeste und Theateraufführungen fielen während seiner Regentschaft (1679-1776) vornehmlich in die Fastnachtszeit, und die närrischen Feste erhielten durch Anna Maria Louisa, Jan Wellems zweite Gemahlin, Tochter des toskanischen Großherzogs Cosimo IIL, dank Einbeziehung heimatlicher Bräuche etwas italienischen Einschlag. Die fürstlichen Gastgeber verkleideten sich bei den Maskenbällen im Schloß häufig als Gastwirtspaar, und sie sind als solches noch auf zwei von drei Bildern des Hofmalers Jan Frans van Douven zu bewundern, die im Palazzo Pitti in Florenz vom Glanz höfischer Tage in Düsseldorf erzählen. Bei einer Maskerade im Jahre 1697 übernahm die stets zu Späßen aufgelegte Kurfürstin, eine schlanke, feingliedrige Frau, die Leibesfülle eines korpulenten Onkels und freute sich diebisch, dass keiner der zu Gast weilenden Hofleute ihres Vaters sie erkannte.

Die zu Beginn des Spanischen Frbtolgckricgos Anfang des 18. Jahrhumlcrls vcrständlichcrweise cingt ,chlafenen Lustburkeiten-auch Jan Wellem mußte in die Schlacht wurden durch sogenannte Karnevalsopern ergänzt, die eigentlich nur insofern mit dem Karneval zu tun hatten, als sie in der närrischen Zeit über die Bühne gingen: teils im 1696 eingeweihten ersten Opernhaus der Stadt an der Mühlenstraße, auf dem Gelände des heutigen Gerichtskolosses.

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