Treuer Husar

Es war einmal ein treuer Husar


Dieses Lied wird allgemein als Kölner "Nationalhymne" bezeichnet, obwohl es weder mit dem Karneval noch mit Köln etwas zu tuen hat.

Dieses Lied, es stammt vermutlich aus Österreich, dürfte dort gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden sein. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts sind u.a. im Fränkischen, vom Niederrhein wie aber auch aus dem Odenwald Fassungen mit verschiedenen Anfängen - ohne vom gleichen Inhalt abzuweichen - überliefert worden. Wie gesagt, thematisch inhaltlich waren die Liederfassungen gleich, geringfügige Abweichungen textlich wie melodiös wurden erkannt.

So wird einmal vom "treuen Husar", vom "roten Husar", vom "schwarzen Husar' wie auch '° Es war einmal ein feiner Knab' " (1816) vom "jungen Knab "', aber auch "braven Husar" (1885 Oberlahnkreis) gesungen. In ihrem "Deutschen Liederhort" bringen Erk-Böhme eine große anzahl von Fassungen mit recht verschiedenen Anfänger aber immer gleichem Inhalt. Auch ist in der Vergangenheit die Frage nach der Herkunft des Textes wie aber auch in der Melodie verschiedentlich behandelt worden. Im "Kölner Anzeiger" (vom 10.11.1929) fand P.P.Trippen im handschriftlichen Nachlaß des 1831 in Köln als Oberst der freien Reichsstadt verstorbenen östereichischen Generals Freiherr von Mylius, einen Vermerk mit der Jahreszahl 1781 zu "Es war einmal ein roter Husar". Es darf wohl vermutet werden, daß Mylius dieses Lied mit nach Köln gebracht und es sich dort ausgebreitet hat.

Die sentimentale Melodie des Liedes mit traurigem Text wurde für den Karneval umgestaltet und mit der Marschfassung schon damals vermarktet. Unfolgedessen, daß der Inhalt auf Grund des im Karneval gesungenen Marsches verloren geht, soll auf die Wiedergabe der ursprünglichen Liedform nicht verzichtet werden.

Das Lied ist zu einer Zeit entstanden, als es üblich war, daß die meisten deutschen Fürsten junge Männer mit allen Mitteln zum Militär zu pressen versuchten und so weit sich für sie ein Gewinn abzeichnete, kompanieweise zu verkaufen.

Das Lied "Es war einmal ein treuer Husar" ist um die Welt gegangen und Louis Armstrong hat es mit dem Titel "The faithful Husar" aufgenommen.

Liedtext

Es war einmal ein treuer Husar, der liebt sein Mädchen ein ganzes Jahr, ein ganzes Jahr und noch viel mehr, die Liebe nahm kein Ende mehr, ein ganzes mehr. Als der Husar in Welschland war, Feinsliebchen wards gar wunderbar, Es wurde krank bis auf den Tod, Drei Tage drauf sprach es kein Wort Als der Husar die Botschaft kriegt,

Daß sein Feinsliebchen am Sterben liegt, Verließ er gleich sein Hab und Gut, Zu sehen, was Feinsliebchen tut. Und als er zu Feinsliebchen kam, Ganz leise gab sie ihm die Hand, Die ganze Hand und noch viel mehr Die Lieb', die nahm kein Ende mehr. Er nahm sein Liebchen in den Arm. Da war sie kalt und nicht mehr warm. "Ach Mutter, bring mir schnell ein Licht" Mein Liebchen stirbt, ich seh es nicht". Wo kriegen wir die Träger her ? Sechs Bauernburschen sind zu schwer. Sechs rote Husare müssen's sein. Die tragen sein Feinsliebchen heim. Nun hab ich gehabt zu große Freud. Jetzt muß ich tragen ein schwarzes Kleid. Ein schwarzes Kleid, 'nen schwarzen Hut, Da kann man sehen, was Liebe tut.