Trümmerkarneval

Zeitgeschichte im Lachen und Singen nach 1945


„Ons Düsseldorf jeht nit kapott!" ...aber trotzdem herrscht, wo es eben möglich ist, in allen Lokalen Jubel und Trubel. Findige Wirte wissen auch den unentbehrlich gewordenen "Alkohol" herbeizuzaubern ...

Die Gesichtsmasken sollen vielen Menschen gestatten, ehrlich zu sein für ein paar Stunden ... Das Ganze gleicht mehr einem Tanz auf dem Vulkan." Karneval in einem besiegten Land. Lachen, Singen, Kostüme, wenige Monate nach der Kapitulation? Was die in Düsseldorf erscheinende Tageszeitung „Rhein-Echo" am 18. 2.1947 beschreibt, ist, trotz heftiger Kritik der Kirchen und des Auslandes, für viele Menschen unmittelbare Überlebenshilfe.

Düsseldorf gehört mit zu den am schwersten zerstörten Städten des Rheinlandes. Dennoch gibt es wieder Karneval. Eine der ersten Gesellschaften, die sich in Privatwohnungen und notdürftig geflicken Sälen treffen, sind die „Spießratze" um Wilhelm Schmalbach. Demonstrativ versucht der stadtbekannte „Oberpolier" seit dem 11.11.1945, die Menschen aus ihrer Lethargie zu reißen - ihnen wenigstens das Lachen zurückzugeben.

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