Düsseldorf zur Zeit der Gründung des CCs

Düsseldorf zur Zeit der Gründung des Carnevals-Comitees

Beamten- und Pensionärsstadt


Düsseldorf in den Jahren als das Carnevals-Comité seine ersten Gehversuche machte
Düsseldorf in den Jahren als das Carnevals-Comité seine ersten Gehversuche machte

Neben der Gründung des Carnevals-Comités, dem ersten Rosenmontagszug und dem ersten Auftritt von Prinz Karneval tat sich im Jahre 1825 in Düsseldorf noch einiges Erwähnenswertes, darunter etwas, das in besonderem Zusammenhang mit dem närrischen Brauchtum stand: Die Stadt-Sparkasse wurde eröffnet und, was für viele Einwohner auch späterhin fast noch wichtiger war, in enger, sogar räumlicher Verbindung damit das Pfandhaus. Beide Einrichtungen, deren Direktor der jeweilige Oberbürgermeister war - woraus schon zu ersehen ist, welche Bedeutung sie hatten - kamen im ehemaligen Pagenhaus am Rhein unter.

Sparkasse und Leihanstalt, später besser als "Pängke" bekannt, ergänzten sich mustergültig. Während das eine Institut es ermöglichte, "jene Ersparnisse, die ein jeder, besonders die redlichen Handwerker und Dienstboten, erübrigt, sicher und auf Zinsen in kleinen und in größeren Summen anzulegen", sollte das andere den Bürger vor Wucher schützen und "dem Hülftbedürftigen eine Gelegenheit verschaffen, auf eine für ihn wohlthätige und leichte Art in der Noth" zu Geld zu kommen. Und die Not trat häufig im Karneval auf, wie später eine Schilderung von Hans Müller-Schlösser eindrucksvoll belegen wird. Bleiben wir unterdes noch ein wenig beim Düsseldorf jener Zeit. Seit 1815 hatten hier, wie im übrigen Rheinland, die Preußen das Sagen.

In der verlorenen Residenz, die nur als solche im Wohlstand blühte und nun das Bild einer glänzenden Armut im wahren Sinne des Wortes bot", wie die Regierung sich herablassend über die Stadt ausließ, wurden innerhalb 20 Jahren, von 1813 bis 1833, nicht weniger als acht Oberbürgermeister verschlissen. Bei Gründung des Carnevals-Comitds amtierte hier Friedrich Adolf Klüber, ein 33 Jahre alter früherer Regierungsrat und als tatkräftig geschilderter Mann, in dessen dreieinhalbjähriger Amtszeit immerhin das Feuerlösch- und das Beerdigungswesen sowie die Straßenreinigung geregelt, eine Markt- und Hallenordnung erlassen und die städtische Einkommensteuer eingeführt wurden. Klüber, der 1828 selbst um seine Entlassung bat, brachte es später in Baden bis zum Staatsminister.

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