Armen Gebühren

Von Armen-Gebühren bis zur Brennstoffhilfe

Karnevalisten hatten schon immer ein Herz für Bedürftige


Auch "Sammel-Kasse für die Armen" rollte früher im "Zoch" mit
Auch "Sammel-Kasse für die Armen" rollte früher im "Zoch" mit

Von jeher sind die Karnevalisten auch sozial-karitativ eingestellt. Bei allem Vergnügen, daß sie sich selbst und anderen bereiten, pflegen sie ihre notleidenden Mitbürger nicht zu vergessen. „Der fröhliche Mensch ist mehr als jeder andere zur Unterstützung seiner Mitmenschen gestimmt, am allerbereitesten aber ist der Narr", schrieb zum Beispiel der Düsseldorfer Kunstsammler und heimatgeschichtliche Schriftsteller Anton Fahne (1805-1883). „In Cöln, Aachen, Coblenz und Düsseldorf fließen jährlich viele Tausende Thaler durch die Carnevalsgesel(schaften in die Kasse der Armen." Auch kleine Vereine erweisen sich heute hier als erfreulich spendabel.

Schon lange vor Gründung des Carnevals-Comitis flossen „ansehnliche Beiträge' an die Armen, gab es „Armen-Gebühren" bei Maskeraden Lind Bällen. Als die Berliner Regierung 1847 dem Allgemeinen Verein der Karnevalsfreunde den Garaus machen wollte, versuchte Oberbürgermeister Joseph von Fuchsius dies nicht zuletzt mit dem Hinweis zu verhindern, daß die bedrohten Jecken „zur Förderung wohltätiger Zwecke nach besten Kräften" beitrügen. 1845, als viele Arbeitslose und ihre Familien wegen der großen Teuerung hungerten, versorgte der Verein die Armen der Stadt von Januar bis März mit Brot und Brennmaterial. Als obendrein mitten in dieser Zeit noch eine Wasserflut über Düsseldorf hereinbrach, sammelte er an einem Tag über 500 Taler, die das grüßte Elend abwenden halfen. Einem Betroffenen wurde sogar die einge stürzte Wohnung wieder aufgebaut. Auch in den folgenden Jahren war man immer wieder Helfer in der Not.

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